Montag, 31. Oktober 2011

Der traurige Egozentrismus der Mehrheit

Ein kleines Mädchen, ungefähr zwei Jahre alt, läuft auf die Straße, weil sie dort etwas interessantes entdeckt hat. Vielleicht hat sie etwas aufblitzen gesehen, vielleicht faszinierte sie auch einfach ein schöner Stein. Kein Mensch kümmert sich in diesem Augenblick um sie. Sie läuft weiter auf der Straße umher, vielleicht sucht sie nach anderen schönen Dingen, oder ist hat auf einmal Angst bekommen, weil ihr kleiner Ausflug sie weit von ihrer Mutter entfernt hat. Sie übersieht den großen Laster der auf sie zufährt und nicht mehr bremsen kann. Der Laster erfasst das kleine Mädchen und fährt noch ein kleines Stück weiter, bevor er zum Stillstand kommt. Einen Moment lang ist der Fahrer unschlüssig, was er machen soll, aber nach einem kurzen zögern fährt er einfach weiter. Die Hinterräder des Laster überrollen noch einmal die Extremitäten des  kleinen Mädchens, das unbeachtet unter dem Laster lag. Die Minuten verstreiche, Minuten, in denen man ihr junges Leben vielleicht noch hätte retten können, und keiner der Passanten, die das kleine Kind blutend auf der Straße liegen sehen, kommt ihm zu Hilfe. Erst nach gut sieben Minuten erbarmt sich eine Müllsammlerin und ruft einen Krankenwagen. Das kleinen Mädchen verstirbt im Krankenhaus an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Nach einiger Zeit gelangt ein Video ins Internet, auf dem genau zu sehen ist, wie das Kind überfahren wird und wie die Passanten darauf reagieren. Eine große Debatte über die Kälte und Unmenschlichkeit dieses Geschehens beginnt. Und am nächsten Morgen stehen Menschen unter einem Hochhaus und rufen einer Frau, die oben auf dem Dach steht, zu, dass sie doch endlich springen soll.

Die Geschichte mit dem Mädchen hat tatsächlich stattgefunden, in der südchinesischen Stadt Fochan. Ich habe sie nicht ausgewählt, weil ich aufzeigen wollte, wie schlecht China ist, sondern weil sie auf eine ganz klare und einfache Art deutlich macht, wie wenig sich Menschen um andere Menschen kümmern. Diese Geschichte könnte auch Europa und in Deutschland passiert sein und von ähnliche Geschichten hört man immer wieder, dass sie auch in Deutschland passieren. Gute Beispiele dafür sind die U-Bahn Schlägereien, in denen häufig keiner den Opfern zu Hilfe kommt, obwohl wenigstens einige Menschen zeugen der Taten geworden sind. Es scheint in unserer Gesellschaft kaum noch wichtig zu sein, dass man auch mal wildfremden Menschen hilft, wenn sie diese Hilfe gerade nötig haben. Wir scheinen uns immer noch auf uns zu fixieren und stehen anderen Menschen nur bei, wenn wir sie auch persönlich kennen. Es ist für mich völlig unverständlich, warum diese Vogel-Strauß-Mentalität immer noch so verbreitet ist und in einigen Gebieten anscheinend sogar wieder Zuwachs bekommt. Diese Verantwortungslosigkeit vieler Menschen ihren Mitmenschen gegenüber lässt mich immer wieder aufs neue daran zweifeln, dass wir überhaupt eine Berechtigung  haben, unser Sozialverhalten eine Stufe über das der Tiere zu stellen. Warum nutzen wir unseren Verstand nicht dazu, anderen Menschen, auch völlig unbekannten Menschen, in Notsituationen beizustehen. Es geht hierbei im Normalfall nicht um Schlägereien oder blutende Unfallopfer, sondern auf die alte Dame, die Hilfe benötigt, um ihren Rollator über einen etwas höheren Bordstein zu bekommen. Um die Mutter, die auf dem Parkplatz ihren Autoschlüssel verloren hat. Um das kleine Kind, das im Supermarkt seine Mutter aus den Augen verloren hat. Oder um den Ladenbesitzer, der gerade seine Stiege mit Äpfeln über den Gehweg verschüttet hat. Es geht in den allermeisten Fällen nur im Kleinigkeiten, die einen vielleicht eine oder zwei Minuten kosten, die aber anderen Personen unter Umständen den ganzen Tag retten. Eigentlich sind diese kleinen Taten völlig selbstverständlich, aber anscheinend sehen das nur sehr wenig Menschen so. Diese Menschen finden es aber häufig trotzdem unverschämt, wenn ihnen nicht geholfen wird, wenn ihr kleines Kind plötzlich verschwunden ist oder sie im dunkeln ihren Haustürschlüssel suchen, der ihnen aus der Tasche gefallen ist. Was sie anscheinend nicht schaffen, ist zu verstehen, dass sie in solchen Situationen von der Hilfe von Menschen profitieren, die sie wahrscheinlich noch nicht einmal kennen, sie aber in der gleichen Situation diesen Menschen einfach ignorieren würden. Dieser Egozentrismus, der immer noch in unserer Gesellschaft herrscht und die anscheinend daraus resultierende Oberflächlichkeit sind eine sehr große Hürde auf dem Weg zu einer Welt, in der es sich für jeden Menschen lohnt, zu leben. Ich denken nicht, dass es irgendein „Patentrezept“ gegen diesen Egozentrismus gibt und ich habe auch keine Hoffnung, dass ich einen Wandel der Einstellung der Mehrheit der Menschen noch erlebe. Allerdings finde ich nicht, dass dies ein Grund zum verzweifeln ist. Vielmehr denke ich, dass man eben aufgrund dieses Verhalten der Mehrheit der Menschen versuchen sollte, so viel Glück wie möglich zu verbreiten um ein Zeichen zu setzen. Es ist nur ein kleines Zeichen, dass alleine die Welt nicht verändern wird, aber ein einzelnes Teelicht kann ausreichen, um ein großes Mehrfamilienhaus in Flammen aufgehen zu lassen. Wir sollten uns bemühen, dass Teelicht zu sein...
 Imagine all the people 
sharing all the world...

Samstag, 29. Oktober 2011

Sinn im Leben!?


Manchmal muss einem Menschen erst etwas schlimmes oder aufrüttelndes passiert sein, bevor er anfängt, sein Leben zu hinterfragen. Solche Erlebnisse können der Tod eines Verwanden, der Verlust einer geliebten Person, ein Scheitern im Berufsleben oder eine plötzliche, schwere Krankheit sein. Wenn der erste Schock über dieses Ereignis überwunden ist, beginnt meistens ein Prozess, der viel Zeit in Anspruch nehmen kann und der sehr schmerzhaft sein kann. Dies ist der Prozess der Aufbereitung und Verarbeitung des vergangenen Ereignisses. Es ist aber sehr häufig auch ein Prozess der Selbstfindung und Neuorientierung. Solange der Zug des Lebens seinen, nicht immer geraden, aber doch vorhersehbaren Weg fährt, lebt man vor sich hin, ohne sich großartig Gedanken über sein Leben zu machen. Ist dieser Zug aber aufgrund eines plötzlichen Hindernisses oder einer kurzfristig verstellten Weiche einmal entgleist, ist man dazu gezwungen, sich neu zu orientieren. Wenn man dann einmal auf sein eigenes Leben blickt, wird man viel zu häufig feststellen, dass es keine wahren Sinn gehabt hat. Vielleicht hat einem eine bestimmte Person einen Sinn gegeben. Aber auf Menschen gibt es keine Garantie. Was beginnt man mit seinem Leben, wenn diese Person, aus was für Gründen auch immer, nicht mehr der Sinn seien kann. Wenn ein bestimmter Beruf das Ziel war, was treibt einen weiter an, wenn man diesen Beruf erlernt hat? Oder, wenn man ihn nicht mehr erlernen kann. Falls eine Familie mit Haus und viel Geld das Ziel war, was macht man, wenn man dies alles bekommen hat? Man kann dann anfangen zu verzweifeln. Man kann dann sein Leben kritisch reflektieren und alle Punkte, an den man anscheinend versagt hat, ausfindig machen. Man kann sich dann auf diese Punkte stürzen und in Selbstmitleid versinken und nebenbei die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft verlieren. Man kann eine Person für sein Schicksal verantwortlich machen und diese Person anschließend verteufeln. Oder man fängt an nach vorne zu schauen und sein Leben nach Werten auszurichten, die stabil sind. Nach Werte, die nicht absolut, sondern relativ sind. Diese Werte oder Ideen können zum Beispiel das Sammeln von Informationen, das verbessern der Welt in einem kleinen Maßstab oder das Erzeugen der größtmöglichen Menge an Glück sein. Wer sein Leben lang danach strebt, Wissen zu sammeln, kann von diesem Ziel eigentlich nicht enttäuscht werden, weil man niemals alles Wissen dieser Welt in einem Leben sammeln kann. Trotzdem ist es ein Antrieb, den man immer wieder gebrauchen kann, wenn man sich gerade hoffnungslos fühlt. Dieser Antrieb funktioniert aber nur bei Zielen, die weder Personen-, noch Sachgebunden sind. Es müssen Ziele sein, die man anstreben, aber niemals erreichen kann.
Es gibt keine Person, die unserem Leben einen Sinn geben kann. Es gibt nur uns, mit der einmaligen Chance auf dieses eine Leben. Es gibt keinen allgemeinen Sinn, weil es keine allgemeine Persönlichkeit gibt. Es gibt uns, aber wir sind individuell, weil wir alle einen eigenen Kopf haben. Und irgendwo in diesem Kopf ist ein Gedanke, der zu unserem Ziel für unser Leben werden kann. Wir müssen diesen Gedanken nur finden und einsäen. Dann wird er aufblühen und uns auch in schweren Zeiten immer wieder den richtigen Weg weisen. Ein solchen Gedanken hat jeder in seinem Kopf, man muss ihn nur finden.      
Kämpfe für dein Leben
Es ist das einzige, das du hast!

Samstag, 22. Oktober 2011

Der wahre Wert eines Menschen


Don´t tell me that inner beauty is more important than outer beauty, because in this society it isn´t. No one gives you a chance to see if you´re beautiful on the inside if you aren´t on the outside.

Ich war ziemlich beeindruckt, als ich diesen Spruch zum ersten Mal gelesen hatte. Nicht, weil ich ihn schön fand, sondern weil ich ihn für wahr halte! Und weil ich es sehr ärgerlich finde, das dieser Spruch wahr ist. Unsere Gesellschaft scheint eine starke Tendenz zur Oberflächlichkeit zu haben und scheint auch nicht daran interessiert, dass sich dieser Zustand ändert. Es geht heute meistens nicht mehr darum, ob man ein angenehmer Gesprächspartner ist, sondern, ob man den Pullover und die Hose von der richtigen Marke hat. Oder das die Farbe der Schuhe mit der Farbe der Jacke harmoniert. Oder dass das Hemd große Karos hat und keine kleinen. Wenn die Person dann noch halbwegs im Fußball und der richtigen Musikrichtung bewandert ist, ist sie akzeptiert und wird in den Freundeskreis aufgenommen. Es interessiert nicht, das diese Person vielleicht gewissenlos oder asozial ist, solange sie das nicht direkt an einem ausübt. Es interessiert auch nicht, wie diese Person über politische oder gesellschaftliche Themen denkt, weil das „uncool“ ist. Es werden relativ beliebige Werte über die eigentlichen Eigenschaften eines Menschen gesetzt. Die Eigenschaften, die ihn zu dem schützenswerten Unikat machen, das er ist.
Wenn man Fotos von den Gesichtern  einer relativ große Anzahl von Personen aus einer Ethnie macht und aus diesen dann ein „durchschnittliches“ Gesicht bildet, bekommt an ein Gesicht, das von den allermeisten Menschen aus dieser Ethnie als schön, sehr schön oder sogar ideal bezeichnet wird. Dieses Experiment funktioniert in allen Ethnien und spiegelt wieder, das ein „schönes“ äußeres im Prinzip lediglich dem Durchschnitt entspricht und dementsprechend häufig ist. Außerdem ist das Aussehen eines Menschen in ziemlich großen Teilen genetisch, also von den Eltern vorgegeben. Das ist auch der Grund für viele der nachträglichen „Verbesserungsversuche“ durch Schönheitschirurgie. Und die Art der Kleidung kann auch nicht als das „besondere“ am Menschen taugen. Natürlich kann sich ein Mensch „besonders/anders“ kleiden, aber diese Kleidung macht diesen Menschen nicht zu etwas schützenswerten einzigartigen. Auch ich find es optisch angenehm, wenn es ästhetisch aussehende Menschen gibt und wenn man mit solchen Menschen in Kontakt kommt, aber es ist kein Grund dafür, sich besonders für diese Menschen zu interessieren.“Optisch angenehm“ ist eben noch sehr, sehr, sehr weit von „besonders Wertvoll/über den möchte ich mehr erfahren“ entfernt
Das, was den Menschen eigentlich ausmacht, sind seine Gedanken, seine Denkweisen und Ideen. Es gibt keine zwei Menschen, die die gleichen Gedankengänge und Erfahrungen haben und die gleich mit dem erlebten umgehen. Es gibt zwar auch in diesem Bereich wieder Modelle und Mittelwerte, aber die passen erstaunlich schlecht auf das Individuum. Wer sich ernsthaft für einen Menschen interessiert, interessiert sich für seinen Kopf oder besser gesagt: für den Inhalt seiner Gedanken und Ideen. Freunde, die diesem  Kriterium entsprechen, werden einem in Notlagen beistehen, egal, was sie dabei riskieren müssen. Sie werden einem helfen, auch wenn sie eigentlich keine Zeit und keine Lust dazu haben. Diese Freunde verliert man auch nicht, nur weil man mal einen schlechten Tag hatte und man kann sie auch mal anschreien, ohne eine Faust im Gesicht zu haben. Man muss sich auch nicht jeden Tag mit ihnen treffen, um sich ihrer Freundschaft zu versichern, weil diese Freundschaft auf dauerhaften Werten aufgebaut ist, auf geistigen Werten. Man wird in seinem Leben nicht sehr viele von diesen Menschen treffen, weil die Anzahl der Variationen der verschiedenen Denkweisen der Menschen wahrscheinlich die Anzahl der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Kleidung um ein vielfaches übersteigt. Aber wenn man dann solche Menschen getroffen hat, verliert man diese Menschen nur selten wieder aus den Augen. Es sind wertvolle Menschen und Freundschaften, wenn sie auf dieser Grundlage basieren. Manchmal muss man sich vielleicht überwinden, damit man Menschen anspricht, die einen optisch überhaupt nicht ansprechen. Manchmal muss man auch Spott und Häme riskieren um Menschen kennen zu lernen, die keiner Ansprechen will, weil sie „komisch“ aussehen. Aber wenn man einmal über diesen Schatten gesprungen ist, wird man feststellen, dass es sich gelohnt hat. Man wird seinen eigenen Horizont enorm erweitert sehen und wieder einmal feststellen, dass das wichtigste am Menschen der Inhalt seiner Gedanken und nicht sein Aussehen ist. Man wird vielleicht von einem Teil, möglicherweise sogar von einem Großteil der Menschen dafür verlacht, dass man mit diesen „komisch“ aussehenden Menschen kontakt hat, aber man kann das geflissentlich ignorieren. Weil die Menschen, die über einen Lachen, lediglich über die Hülle, das Aussehen, lachen und nicht über einen selber. Und man kann dann, gemeinsam mit den „komisch“ aussehenden Menschen, die man nur aufgrund ihrer Ideen und Denkmuster schätzt, über die Denkmuster und Ideen, also über die anderen Menschen lachen.  
Sie werden dein Lachen nicht verstehen.  Du wirst glücklich sein. Sie werden dein Glück nicht verstehen. Du wirst alt werden, mit deinen Freunden. Sie werden alt werden und mit dem Verfall ihres Körpers werden sie anfangen zu verstehen. Und sie werden ihr verhalten bereuen und wissen, warum du damals gelacht hast. Dann werden sie weinen. Und du kannst sie trösten, weil sie dann verstanden haben, was wirklich zählt. 
Die Dummheit des Menschen mag unendlich sein Seine Lernfähigkeit aber ist grenzenlos!

Für die "Bimbos" dieser Welt

Es gibt nur ganz wenige Sätze, die mich wirklich berühren. Einer von diesen Sätzen ist: „ Du bist also mal wieder der Bimbo für alles!“ Diesen Satz höre ich relativ häufig, nicht nur Menschen, mit denen ich nur manchmal in Kontakt komme, sondern auch von meinen Freunden. Er kommt, wenn ich mich nicht mit ihnen treffen kann, weil ich noch etwas für ein Projekt fertigstellen muss. Er kommt, wenn ich sie zur Präsentation von einem Projekt einlade, das endlich fertiggestellt wurde, sei es eine Podiumsdiskussion oder das Überreichen eine Antrages. Er kommt, wenn ich nachher davon erzähle, wie alles gelaufen ist. Und er kommt mitten in meine Begeisterung und macht mich nachdenklich. 
Es ist anscheinend gesellschaftlich üblich, jemanden als „Bimbo für alles“ zu bezeichnen, wenn sich eine Person in mehr als einem Verein freiwillig engagiert und außerdem noch an anderen, zeitlich begrenzten Projekte mitwirkt. Man ist damit quasi als „billig“, als „Opfer“ klassiert und bekommt das auch entsprechend zu spüren. Der zweite Satz , denn man direkt nach dem „Bimbo“ zu hören bekommt, ist dann meistens: „ Und was bringt dir das?“ Diese Frage nach dem persönlichen Nutzen bezieht sich dabei natürlich nicht auf den ideellen Nutzen, sondern auf den materiellen. Ich finde diesen Satz, der einem  im Prinzip unterstellt, dass man das alles nur macht, um einen materiellen, direkten, persönlichen Vorteil aus den Aktionen zieht, fast noch abwertender als die Bezeichnung als „Bimbo für alles“. Es lohnt sich wahrscheinlich gar nicht einmal, die Frage zu stellen, warum man den als „Bimbo für alles“ angesehen wird, aber es lohnt sich vielleicht einmal, darüber aufzuklären, was diese „Bimbos“ alles machen, was sie bewirken.
Die sogenannten „Bimbos“ sind meistens Menschen, die aufgehört haben, sich über irgendwelche Missstände, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Politik, zu beschweren und angefangen haben, etwas aktiv dagegen zu tun. Diese Menschen wurden häufig mehr als einmal im Leben von Autoritäten und/oder Personen, denen sie vertraut haben enttäuscht und haben angefangen, sich selber zu informieren. Sie haben wahrscheinlich sich irgend wann mal ein kleines Ziel gesetzt, das sie erreichen wollten und haben angefangen sich dementsprechend zu engagieren. Bei diesem Engagement werden sie häufig festgestellt haben, das die repräsentativen Personen repräsentativ sind, sich jedoch nicht wirklich von Grund auf für eine Sache einsetzen können. Diese „Bimbos“ haben dann meistens ein eigenverantwortliches Arbeiten angefangen und sich selber immer mehr Informationen beschafft. Sie haben festgestellt, dass es gut ist, wenn sie anderen Menschen helfen können, ohne direkt im Vordergrund zu stehen. Viele von ihnen haben immer mehr Zustände entdeckt, die sie gerne ändern würden und haben begonnen, auch an ihnen zu arbeiten. So sind sie zu immer mehr Aktionen gekommen, in denen sie aktiv sind. Die meisten von ihnen „opfern“ ihr Privatleben den Aktionen und verbringen einen guten Teil ihrer Freizeit damit, sich besser zu informieren um effektiver und schneller Verbesserungen zu erzielen. Die Meisten tun dies nicht bewusst, sondern sind relativ zufällig in ein Projekt hineingekommen und haben sich dann einfach für alles, was ihnen Spaß macht, angefangen zu interessieren. Es sind normalerweise keine Menschen, die für ihre Tätigkeiten im Mittelpunkt stehen wollen, sondern sie wollen lieber ihren Erfolg im stillen genießen. Es sind eigentlich immer Idealisten, die für eine Idee kämpfen und die sich keinerlei materiellen Vorteil aus ihrer Arbeit erhoffen. Trotzdem sind es auch nur Menschen und deshalb freuen sie sich  wahrscheinlich über jede Hilfe die sie bekommen und über jedes Lob das ihnen angetragen wird. Sie werden darüber meistens noch weiter angespornt, weil sie von sich mehr verlangen als von den Menschen in ihrer Umgebung. Nicht, weil sie arrogant sind, sondern, weil sie wissen, dass sie in der Lage sind, noch mehr, noch besseres zu leisten und sie dies nicht von den anderen Wissen. 
Diese Menschen sorgen dafür, dass es in der Schule AGs gibt, dass die Hausaufgabenbetreuung funktioniert, das die Interessen der Schüler berücksichtigt werden. Sie sorgen im Beruf dafür, dass es Gewerkschaften gibt, das die Arbeitsbedingungen fair bleiben, das die Unternehmen einen angenehmen Pausenraum haben, dass Kollegen bei Problemen einen Ansprechpartner haben. Sie sorgen im sozialen Bereich dafür, dass jemand für ältere Menschen da ist, die keine Familie haben, die sich um sie kümmert, das die Spielplätze sicher und benutzbar bleiben, dass die Stadt ihr Geld halbwegs sinnvoll ausgibt, dass es Erste-Hilfe-Organisationen gibt, die Stadtfeste oder Betriebsfeiern kostengünstig beaufsichtigen. Kurz gesagt: Diese Menschen, diese „Bimbos für alles“ sorgen dafür, dass die Gesellschaft weitestgehend bequem leben kann und aufgefangen wird, wenn sie mal strauchelt. Sie sorgen dafür, dass jeder die Chance auf ein halbwegs lebenswertes Leben bekommt und ermöglichen vielen, ein gutes Leben zu führen.
Ich verlange gar nicht und ich möchte auch nicht, dass diese Menschen in den Mittelpunkt gerückt werden und das man sie mit Lob überschüttet. Ich verlange auch nicht, das man diese Menschen zu Helden der Gesellschaft hochstilisiert. Meine einzige Bitte an die Gesellschaft ist, dass man diesen Menschen ein klein wenig Respekt entgegen bringt und vielleicht einfach mal freundlich lächelt, wenn man erfährt, dass sie etwas erreicht haben, anstatt sie herunterzumachen. Dass man sie einfach akzeptiert und sich vielleicht, nur ganz selten, ins Gedächtnis ruft, wer dafür verantwortlich ist, das es ein Schulfest gibt. Wer dafür verantwortlich ist, dass es kostenlose Hausaufgabenhilfe für die kleinen Kinder gibt. Wer dafür verantwortlich ist, dass es kostenlose Familienberatungen gibt. Und dann darf man ihnen ganz leise „Danke“ sagen und auf dem Gesicht von  sehr vielen Menschen wird auf einmal, wie aus Zauberhand, ein Lächeln erscheinen. Und jedes dieser Lächeln ist ein Stückchen von einer besseren Welt!!

Das geht raus an alle Spinner
Denn sie sind die Gewinner!!

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Die Lebenslüge "Homo Sapiens"


Homo Sapiens: weiser Mensch
Ist das wirklich was wir sind? Sind Menschen weise? Der einzige wirkliche Unterschied zwischen den Tieren und dem Menschen ist die Fähigkeit des Menschen zur Rationalität, zur Logik. Was machen wir Menschen mit dieser Fähigkeit? Wir benutzen unsere Logik, um Waffensysteme zu konstruieren, die unseren Planeten in Sekundenbruchteilen auslöschen können. Wir benutzen unsere Logik, um uns die Schwächen der anderen Menschen zum Vorteil zu machen und sie damit zu knechten und hörig zu machen. Wir benutzen unsere Logik um menschenverachtende Systeme aufzustellen und durchzusetzen. Wir benutzen unsere Logik um möglichst viel Geld anzuhäufen und kümmern uns nicht um die Konsequenzen. Wir benutzen unsere Logik um unsere Umwelt auf Kosten der nächsten Generation möglichst effektiv auszubeuten. Wir benutzen die Logik um unsere Interessen auf Kosten von der Allgemeinheit durchzusetzen. Wir benutzen die Logik, um jeden Menschen, der uns im Wege steht, aus dem Weg zu räumen.   

Wir benutzen die Logik…. ?

Wenn wir logisch handeln würden, würde wir alle Folgen unserer Handlungen abschätzen und dann erst handeln und so handeln, das wir für die Allgemeinheit den größten Nutzen haben. Es ist unlogisch egozentrisch zu handeln, wenn man zu einer Gruppe gehört, weil dadurch in der Regel die ganze Gruppe leidet. Es ist unlogisch anderen mehr zu schaden, als zu nutzen, weil man dann ja Werte vernichtet hat. Wir Menschen sind nicht mal ansatzweise logisch. Wir schieben die Logik vor um die Emotionalität unserer Handlungen zu überdecken und die Handlungen damit zu schönen. Wir verwenden die Emotionalität um zu einer Urteilsfindung über andere Menschen zu kommen, nicht die Logik. Wir verwenden die Emotionalität, um mit Problemen fertig zu werden, nicht die Logik. Wir sind in der Lage den gesamten Planeten durch unsere Emotionalität zu vernichten, und wir sehen es noch nicht einmal ein! Wir definieren uns über unsere Logik und stellen uns damit über die Tiere. Wenn ich diese Definition klar verfolge, sehe ich auf den Straßen keine Menschen mehr, sondern nur noch Tiere in der Haut von Menschen. Wenn ich diese Definition des „weisen Menschen“ anwende, dann sehe ich auf der ganzen Welt keine Menschen mehr, sondern nur noch verkleidete Tiere! Wir Menschen werden unserer eigenen Definition überhaupt nicht gerecht und merken es noch nicht einmal! Was soll denn aus unserer Gattung werden, wenn wir nicht langsam wirklich zur Vernunft kommen? Ich weiß es leider auch nicht, ich bin auch nur Tier in Menschengestalt, das sein bestmöglichstes versucht. Ich bin eine enttäuschte Person, die selber weitestgehend enttäuscht. Aber ich versuche mein bestes und hoffe, dass es noch andere Personen auf diesem Planeten gibt, die das auch versuchen. Ich werde probieren, mein Teil dazu beizutragen, dass diese Welt ein wenig menschlicher wird, ein wenig „weiser“ wird. Die Hoffnung, dass noch andere Menschen gibt, die das machen, werde ich niemals aufgeben. Und wenn ich auf andere Menschen treffe, die diesen Namen auch verdient haben, werde ich wenig zuversichtlicher sein, was das Leben auf diesem Planeten betrifft. Aber bis ich diese Menschen getroffen habe, denken ich nicht, dass der Mensch, der eigentlich nur ein etwas höher entwickeltes Tier ist, überleben wird. Nur ein echter „homo sapiens“ wird überleben! Und die Spezies muss wahrscheinlich erst noch geboren werden. Ich hoffe, dass ich das noch erleben darf und hoffe, dass die Welt sich dann ändert, ins positive!

Die Hoffnung stirbt zuletzt…
Aber sie stirbt!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Unser wertvollstes Gut


Es war ein schöner, sonniger Tag und Herr Omnita, Inhaber des „Laden für alles“, überlegte gerade, ob er die Mittagspause nicht schon ein bisschen vor ziehen sollte, als ein dezenter, aber deutlicher Glockendreiklang ihn darauf aufmerksam machte, das ein Kunde den Laden betreten hatte. Fast schon verärgert blickte er auf. Ein Mann mittleren Alters mit schwarzen, zu Rastazöpfen geflochtenen Haaren, einem sehr teuer aussehenden, aber viel zu großen Anzug und einer Vielzahl an Ringen an seinen Fingern und seiner Kette, hatte gerade den Laden betreten. Er blieb kurz stehen, wahrscheinlich um sich an die relative Dunkelheit des Geschäftes zu gewöhnen, und ging dann geradewegs auf Herrn Omnita zu. Dieser räusperte sich kurz und hoffte, dass er das Verkaufsgespräch schnell zu Ende bringen könne:„ Herr Elohim, was führt sie diesmal in mein bescheidenes Geschäft?“ Der Kunde blickte auf und Herr Omnita sah in seinem Gesicht deutlich, dass er irritiert war. „Mein Name ist Jahwe, das müssten sie doch eigentlich wissen!“ erwiderte er. Herr Omnita seufzte. Vor einer Woche noch war er noch Elohim, jetzt ist er Jahwe und nächste Woche ist er wahrscheinlich Osiris. Schizophrene Menschen waren manchmal etwas schwierig. Aber er war ein guter,  eigentlich sogar ein sehr guter Kunde und so probierte er sein bestes. „Entschuldigen sie vielmals, Herr Jahwe, wie kann ich ihnen weiterhelfen?“ Jahwe runzelte kurz die Stirn: „ Ich benötige neue Teile für meine kleine Welt.“ Herr Omnita holte gerade aus, um ihm etwas anzupreisen, als Jahwe fortfuhr „ Und ich möchte keine Reptilien mehr, die sind mir viel zu langweilig und teuer geworden, weil sie immer so viel Wärme benötigen. Wer soll denn dafür immer zahlen?“ Herr Omnita überlegte kurz und verschwand für einen Augenblick hinter dem Tresen. Als er wieder hervor kam, hielt er einen relativ großen Karton in der Hand. „ Dies ist der neuste Schrei, Herr Jahwe. Es sind gleichwarme Tiere, sie benötigen also keine ständige Wärmezufuhr mehr und bewegen sich sogar Nachts!“ Das Interesse von Jahwe war damit geweckt und er ließ sich völlig fasziniert die verschiedenen Rassen erklären. Nachdem er eine ziemlich große Menge von diesen, sogenannten „Säugetieren“ und „Vögeln“ schon gekauft hatte, holte Herr Omnita noch einen weiteren, kleineren Karton hervor und öffnete ihn vorsichtig. In ihm lagen zwei Figuren, die aussahen wie Jahwe oder Herr Omnita, wie Menschen eben aussehen. Jahwe guckte sich diese Figuren verblüfft an und Herr Omnita fing an ihn über die Eigenschaften dieser Figuren aufzuklären: „ Dies sind die ersten Menschen, die auch ihn ihre kleine Welt setzen können. Es ist erstmals gelungen, die Gliedmaßen vernünftig zu gestalten und ihre Gehirne überlebensfähig zu machen. Sie können also wirklich in fast jeder Umgebung überleben, genau wie wir!“ So ging noch eine Weile weiter und am Ende war Jahwe der Meinung, dass er unbedingt auch noch diese beiden Menschen benötigte. Als er allerdings den Preis hörte, stutze er: „ Was macht diese Biester denn so teuer? Sie sind in ihrer Grundausstattung den Tieren doch weit unterlegen!“ Auf genau diesen Satz hatte Herr Omnita gewartet: „Es ist außerdem erstmals gelungen, ihnen Logik und Rationalität einzupflanzen. Zugegebenermaßen, nicht so viel wie wir haben, aber doch eine recht große Menge. Dies ist das Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den Tieren und dies macht sie so Widerstandsfähig! Sie werden wahre Freude daran haben, ihnen bei der Entwicklung zuzugucken!“ Jahwe benötigte noch eine Zeit, war dann aber letzten Endes doch von den „Menschen“ überzeugt und kaufte sie auch. Herr Omnita verschloss hinter Jahwe fröhlich pfeifend die Tür und widmete sich endlich seiner Mittagspause!
Die Moral von dieser kleinen Geschichte ist eigentlich ganz einfach: Das, was uns Menschen von den Tieren unterscheidet, ist die Logik, die Rationalität!
 Wir Menschen wären den Tieren ohne diese Eigenschaft hoffnungslos unterlegen! Und was machen wie mit ihr? Wir bauen Waffensysteme mit einer Stärke, die unseren Planeten mehrfach zerstören könnte, wir zerstören unsere Umwelt, wir machen unseren Feinden das Leben schwer, wir lassen uns weiterhin von unserer Emotionalität steuern. Muss das wirklich sein? Müssen wir uns wirklich auf die Stufe von Tieren herab begeben, wenn wir uns doch eigentlich weit über sie stellen? Unser Selbstbild ist an dieser Stelle hoffnungslos verkehrt. Wir müssen uns wieder zurückbesinnen auf unsere eigentliche Stärke: Die Logik. Wenn wir es schaffen, unser alltägliches Denken wieder von den Regeln der Logik steuern zu lassen, dann haben wir eine Zukunft, eine sehr gute sogar. Wenn wir das aber nicht schaffe, werden wir uns langsam aber sicher selbst zerstören. Wir Menschen müssen uns wieder der Logik zuwenden und sie auch wieder konsequent leben. Denn sie ist das höchste Gut, das wir haben!    
                               Be Human
                               Be Rational