Dienstag, 27. Dezember 2011

Religion-immer gut für einen Konflikt!

Busse, mit der Aufschrift „Frauen bitte hinten sitzen“. Bürgersteige, auf der einen Straßenseite für Frauen, auf der anderen für Männer. Werbeplakate mit Frauen, die ihre Haare nicht bedecken werden abgerissen oder übermalt. Sichtschirme auf den Straßen, damit bei öffentlichen Festen die Frauen und Männer getrennt sind.
An welche Länder erinnern solche Maßnahmen? Normalerweise wird ein frauenfeindliches Verhalten immer mit muslimischen Ländern, wie dem Iran, Syrien, Irak etc. in Verbindung gebracht. Aber die oben beschriebenen Sachen sind Israel, einem christlichen Staat, passiert. Einige Menschen werden wahrscheinlich ziemlich überrascht gewesen sein, als sie die Nachricht, das in Israel ultraorthodoxe Juden für Geschlechtertrennung demonstrieren, hörten. In gewisser Weise ist es auch fast schon verstörend, wenn sich Menschen zu diesem Thema äußern, und Sachen sagen wie : „Die haben ja die Methoden der Islamisten übernommen!“ , oder „ Das hat aber nichts mehr mit ihrer Religion zu tun!“ Für jeden, der sich in bisschen mit Religionen im Allgemeinen und den „Buchreligionen“, also dem Christentum, dem Judentum und dem Islam etwas näher beschäftigt haben, ist völlig klar, dass alle drei Religionen nicht nur Frauenfeindlich, sondern auch menschenverachtend und rassistisch sind. Und trotzdem gibt es noch Menschen, namentlich die Bundeskanzlerin, Frau Merkel, oder Herr Wulf, unser Bundespräsident, die sich auf die „christliche Leitkultur“ in Deutschland berufen. Vielleicht reicht dieses Ereignis in Israelaus, um den Menschen einmal die Augen zu öffnen, damit sie sich etwas mit ihrer Religion auseinander setzten. Den wichtigste Punkt sollte man gleich vorwegnehmen, damit keine Missverständnisse aufkommen können. Diese  Religionen sind Menschenverachtend, weil sie das moralische Verständnis der Menschen vor gut 2000 Jahren, im alten Testament sogar vor noch viel längerer Zeit, wiederspiegeln. Dies ist ein Fakt, für den man sich nicht zu schämen braucht, den man aber niemals vergessen sollte. Frauen hatten zu dieser Zeit einfach keinen Wert und wurden dementsprechend, vom Christentum wie vom Islam, wie Tiere oder sogar schlechter behandelt. Religionen haben schon immer eine sehr starke Gruppenintegrität erzeugt, eine sogenannte „Binnenmoral“ die es einer Gruppe erleichtert hat, zusammen zu bleiben. Dieser Zusammenhalt wurde allerdings mit einer strickten Abgrenzung von allen andersgläubigen erkauft. Dies wäre gar nicht schlimm, wenn nicht mit der Zeit ein religiöses Sendebewusstsein entstanden wäre und die einzelnen Gruppen mit Schwertern angefangen hätten zu missionieren. Auch diese Phase haben die drei großen Buchreligionen gemeinsam. Der Islam hat sie naturgemäß deutlich später durchlebt als das Christentum oder das Judentum, aber das Ergebnis war in allen drei Religionen das gleiche: Sie haben sich in ihrem jeweiligen Herrschaftsraum durchgesetzt. Die Religion war schon immer ein beliebtes Mittel um seinen Willen als Herrscher durchzusetzen und so findet man vor allem in der Bibel eine Menge Verse, die der Priesterschaft eine große Menge an Macht sichern. Wahrscheinlich wird es im Koran ähnliche Suren geben, weil kein Herrscher ohne Religiöse Unterstützung auskam. Dies zeigte sich besonders im Mittelalter, als der Titel „von Gottes Gnaden“ an Bedeutung. Das Mittelalter war, wenn man den Fortschritt in der Wissenschaft als Maß anlegt, die dunkelste Epoche in Europa. Dies lag vor allem an dem unglaublich großem Einfluss der Religion auf die Menschen dieser Zeit. Es gab im gesamten Verlauf des Mittelalters keine bedeutende Entwicklung, weder in der Militärtechnik, noch in der Mathematik, noch in der Biologie etc. Erst gegen Ende des Mittelalters, als die Kirche etwas an Macht verloren hatte, wurden neue Entdeckungen gemacht. Die Religion hat sich in dieser Zeit als ein enormer Fortschrittskiller entpuppt, was aber auch nicht verwunderlich ist, da sie grundsätzlich konservativ ist.
Es ist eigentlich unverständlich, warum in Europa das Augenmerk auf dem Islam liegt und das Christentum weitestgehend ignoriert wird. Natürlich ist die Lebensweise der Menschen, die dem Islam angehören in vielen Fällen nicht mit den Grundrechten eines Menschen zu vereinbaren, aber das gilt genauso für jeden wirklichen Christen. Die „Bibeltreuen Christen“ und „Baptisten“ stellen in Deutschland eine immer größere Gruppe dar und werden in nicht allzu ferner Zeit auch genug Macht haben, um in den Medien erwähnt zu werden. Die gegenwärtige Situation in Israel ermuntert vielleicht auch andere Menschen dazu, sich über die Rolle der Religion in einer Gesellschaft Gedanken zu machen. Denn eine echte, an die Schrift gebundene Religiosität muss zwangsläufig bestimmte Menschen ausgrenzen. Deutschland ist ein säkularer Staat und es gibt kaum noch „echte“ Christen in ihm. Man sollte darüber froh sein, denn die Christen, die man im Alltag kennt, sind meistens Menschen, die sehr wertvoll sind. Reine Religion ist immer verbunden mit Hass. Religiosität mit humanistischen Wurzeln ist hingegen häufig mit positiven Eigenschaften verbunden.              
Blind faith-
Because thinking is hard!

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