Dienstag, 6. Dezember 2011

Die Fehlerquelle Mensch im Prinzip "PEARL" - die Unabwägbarkeit des Lebens


PEARL ist keine bloße Phrase, kein Wort, dass man einfach undbedacht verwenden sollte. PEARL steht für eine Überzeugung, die man lebt. Eine Philosophie, die man vertritt. Für einen Begriff, der einen Wert hat und den man nicht beschmutzen möchte. PEARL steht für Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen, für Disziplin, Höflichkeit und den Wunsch, nicht umsonst gelebt zu haben! Das Grundprinzip hinter diesem Begriff ist, dass man die Verantwortung für seine Handlungen trägt, da man sich vorher mit Fakten und logischem Denken über die Folgen klar geworden ist. Ein Mensch kann von sich niemals behaupten, dass er ein PEARList ist, wenn er sich nicht über die Folgen seiner Handlungen im klaren ist! Es reicht auch nicht nur kurzfristig zu denken und die langfristigen Folgen dabei einfach zu vernachlässigen, man muss grundsätzlich versuchen, alle möglichen Folgen für den längst möglichen Zeitraum zu berechnen. Das ist keine leichte Aufgabe, aber in den allermeisten Fällen ist sie gut zu bewältigen. Wenn man in seine Rechnung nur Gegenstände einbeziehen muss, dann ist das auch in großen Zeitspannen von mehreren Jahren oder Jahrzehnten kein großes Problem, da sich die Eigenschaften von ihnen in den allermeisten Fällen entweder gar nicht oder nur in einem vorhersagbaren Maße ändern. Problematisch wird dieser Ansatz erst, wenn man ihn auch auf Menschen überträgt. Das schöne/ärgerliche an Menschen ist ihre Unberechenbarkeit. Man kann sie zwar für einen gewissen Zeitraum vorhersagen, aber auch bei diesen Vorhersagen bewegt man sich immer nur in einem Raum der statistischen Sicherheit und kann keine absoluten Vorhersagen treffen. Wenn man lediglich den Einfluss eines Ereignis auf einen Menschen abschätzen will, in das man nicht persönlich eingebunden ist und man es auch nicht beeinflussen kann, ist man vielleicht für die ersten paar Tage erfolgreich, danach verlässt man aber den Rahmen des einigermaßen sicheren und begibt sich in pure Spekulation. Solange das Ereignis den Menschen nur materiell betrifft, ist das auch kein wirkliches Problem, weil materieller Schaden schnell wieder ersetzt werden kann. Ideologischer oder emotionaler Schaden hingegen kann einen Menschen so weit zerstören, dass man ihn nicht mehr beheben kann. Bei dem Menschen kommt auch immer noch erschwerend hinzu, dass er sich in einer Gesellschaft bewegt und dabei in Kontakt mit einer fast unzählbare Menge Zufallsereignisse kommt. Diese Ereignisse, und sind sie noch so klein, können sich zu einer Störvariablen aufsummieren, die so groß ist, dass sie die ganze vorherige Rechnung völlig wertlos macht.
Ist es nach dem Verhaltensethos des PEARL  zu rechtfertigen, wenn man etwas macht, von dem man die möglichen Folgen kaum abschätzen kann?  Ist die völlig Unkalkulierbarkeit eines Unterfangen eine Entschuldigung für das Unterfangen? Darf man es bei Objekten oder Menschen riskieren, einen hohen Schaden zu verursachen, nur weil man nicht in der Lage war die Konsequenzen zu überblicken? Wie muss man mit einer Rechnung umgehen, die von Anfang an so viele Variablen aufweist, dass man schon die nähere Zukunft nur erahnen kann?  
PEARL mag einem zwar ein nahezu perfektes Werkzeug für fast alle Situationen im Leben in die Hand geben, aber manchmal versagt dieses Werkzeug an den eigenen Ansprüchen. Als einzelner Mensch verfügt man normalerweise auch nicht über eine Datenbank, die über genügend Informationen verfügt, als dass man das bestmögliche Verhalten für einen Menschen über einen längeren Zeitraum vorhersagen kann. Ist dies ein Scheitern von PEARL? Nein, es zeigt nur zu deutlich die Unzulänglichkeit des Menschen auf. Die Unfähigkeit des Menschen, möglichst wenig Schaden bei der Interaktion mit seinen Mitmenschen zu verursachen. Die Unfähigkeit, die eigenen Wünsche gegen die von anderen Menschen abzuwägen und die optimale Handlungsweise darauf zu errechnen. Natürlich gibt es auch andere Wege in der Interaktion mit seiner Umgebung, aber diese Wege basieren meistens auf Emotionen und bergen deshalb einen gewaltigen Nachtteil. Man kann seine Handlungen damit nicht wirklich abschätzen, argumentiert meistens zum eigenen Vorteil und kann im Endeffekt keine wirkliche Verantwortung für sein Handeln übernehmen, weil man wirklich nicht wusste, was passieren kann. Zwar ist dies die deutlich einfachere und häufig auch eleganter erscheinende Variante, aber man gibt damit das Prinzip „Verantwortung“ weitestgehend auf. Vielleicht gibt es einfach Menschen, die in ihren Wirkungskreis besser keine Menschen und Objekte zu eng aufnehmen, weil sie einfach nicht in der Lage, vernünftig zu handeln. Vielleicht ist es für solche Menschen besser, in den Bereichen des Lebens zu bleiben, in denen sie wissen, was passiert und sich darin zu perfektionieren. Wer keine großen Einfluss auf andere hat, kann auch keinen großen Schaden anrichte! Ein großen Nutzen hat das Prinzip „PEARL“ aber auch in Situationen, in denen man genau an einem Punkt von diesem Prinzip scheitert: Es sichert einem immer den Rücken, weil man die volle Verantwortung für sein Handeln übernehmen und zu seiner Handlung stehen kann!
„Vieles wird mit menschlicher Unzulänglichkeit entschuldigt, für das es wegen unzulänglicher Menschlichkeit keine Entschuldigung gibt.“
-Rupert Schützbach

1 Kommentar:

  1. Nein, du nervst ganz und garnicht. Ich finde deine Kommentare echt sehr hilfreich. Du hast einfach immer recht und das zeigt mir dasss ich irgendwas falsch mache. Du hast auch recht, dass ich mir Hilfe holen sollte, aber das ist einfach so verdammt schwer. :(

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