Der Tod scheint irgendwie ein Thema zu sein, das viele Menschen abschreckt, sie aber gleichzeitig dennoch fasziniert. Meinen eigenen Erfahrungen nach sprechen jugendliche aber nur sehr selten und sehr ungern vom Tod, aber auch Erwachsene sind bei diesem Thema meist sehr verschlossen und bemühen sich nicht großartig, diese Konversation weiter zu betreiben. Es scheint immer eine Art von Angst im Spiel zu sein, manchmal gut zu begreifen, manchmal einfach nur sehr diffus. Aber diese Angst hindert die Menschen daran, sich über den Tod Gedanken zu machen. Logisch betrachtet, ist diese Verhaltensweise falsch, weil das einzige, das man im Leben, abgesehen von seiner Geburt, garantiert macht, ist sterben. Es gibt keinen einzige rationalen Grund für eine Angst vor dem Tod, weil es keinen rationalen Grund gibt, sich vor eine Ereignis zu fürchten, das Garantiert eintritt. Man kann sich auf solche Ereignisse vorbereiten und das Beste daraus machen, aber man sollte sich nicht vor ihnen fürchten. Ich nehme mal an, das der größte Teil der Menschen nicht in nächster Zeit sterben möchte und den Tod als etwas, das in weiter Ferne liegt betrachtet, und an dieser Betrachtungsweise habe ich auch nichts auszusetzen. Trotzdem sollte man sich schon in seiner Jugend einmal mit dem Tod, vor allem dem eigenen Tod, auseinander gesetzt haben. Wenn man sich nämlich wirklich bewusst ist, das man ein relativ vergängliches Wesen ist und einem eigentlich jederzeit etwas zustoßen kann, dann wird man sein Leben auch etwas anders gestalten. Man wird sich vielleicht Gedanken über einen Organspende Ausweis machen, sich wirklich um seine Freunde kümmern, das Leben etwas intensiver genießen oder probieren, Sachen relativ schnell klarzustellen, weil es immer sein kann, das man am nächsten Tag diese Gelegenheit nicht mehr bekommt. Natürlich darf dieses Verhalten nicht in Fatalismus ausarten und einen jeden Lebensmut nehmen. Es sollte eigentlich das genaue Gegenteil bewirken. Man bemüht sich, jeden Augenblick intensiver wahrzunehmen und findet viel Glück im kleinen, in Sachen, die die meisten Menschen einfach übersehen. Sich mit dem Tod zu beschäftigen ist auch kein Anzeichen für suizidale Gedanken, es ist eher ein Anzeichen für eine reale, rationale Sicht auf die Welt! Man muss sich allerdings keine Gedanken darüber mache, was nach dem eigenen Tod kommt. Es mag einigen Menschen vielleicht als hart erscheinen, aber nach dem Tod kommt höchstwahrscheinlich … nichts. Der Zustand nach dem Tod lässt sich wahrscheinlich am besten mit dem vor der Geburt beschreiben. Man ist einfach noch nicht da! Für mich ist diese Aussicht ein ungemeiner Ansporn. Ich habe nur ein Leben und dieses eine Leben will ich so gut wie möglich nutzen und so viel wie möglich erreichen. Ich möchte anderen Menschen Freude bereitet haben und wäre gerne ein Mensch, der wenigstens probiert, die Welt ein bisschen besser zu machen. Da man sich nicht selber für das Leben entscheiden kann, in das man geboren wurde, muss man das Beste daraus machen, weil es nie mehr wieder kommt. Es lohnt sich, die Welt aus einer perspektive zu betrachten, in der man auch die kleinen Freuden wahrnimmt und sich über jeden Tag freuen kann, den man auf ihr verbringen konnte, denn Leben ist großartig.
It’s my life
It’s now or never
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