Eine der grundlegendsten Regeln im Journalismus ist, dass
man jeden Fakt wenigstens mit einer anderen Quelle abgleicht um sicher zu
gehen, dass man keine Falschinformationen verbreitet. Diese Regel bekommt man
sehr früh beigebracht und ist eine Art Grundlage für jede journalistische Arbeit.
Aber dass diese Regel nicht immer eingehalten wird, erlebt man im Alltag oft
genug. Und jedes Mal ärgert man sich darüber, dass es der Journalist nicht
geschafft hat, seine Informationen zu verifizieren, auch wenn es ihn nur fünf Minuten
gekostet hätte. Und heute ist es an mir, mich über mich selber zu ärgern.
Der Inhalt der letzten beiden Posts war vollkommen falsch
- daher bitte alles vergessen, was dort
stand!
Als der Bundestagswahlkampf langsam wirklich interessant
wurde, in vielen Statistiken aber mit bis zu 30% Nichtwählern gerechnet wurde,
erinnerte ich mich an einige Politikstunden zurück, an denen genau dieser
Nichtwähleranteil Thema war. Ich hatte noch Passagen im Kopf in denen es darum
ging, dass eine ungültige Stimme einen Effekt auf das Wahlergebnis hat, während
hingegen ein Nichtwähler den Wahlausgang nicht verändert. Da ich sogar noch
einige Graphen dazu im Kopf hatte, kam ich gar nicht auf die Idee, diese
Informationen noch einmal zu überprüfen … und siehe da, ich habe – auf gut
Deutsch - völligen Scheiß zusammengeschrieben. Lediglich bei der
Abgeordnetenhauswahl in Berlin und bis 2004 auch bei der Landtagswahl im
Saarland, werden die ungültigen Stimmen mit in das Ergebnis einbezogen und
haben dementsprechend einen Einfluss auf das Gesamtergebnis. IN ALLEN ANDEREN
WAHLEN IST DIES NICHT DER FALL! So habe ich mich damals wahrscheinlich genau
mit diesem Sonderfall beschäftigt und ihn verallgemeinert. Das ist schlechter
Journalismus in Reinkultur.
Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob ich die beiden Posts
herausnehmen sollte, oder einfach nur durchstreichen und stehen lassen kann.
Während das Rausnehmen aussieht, als ob ein Fehler still und heimlich
verschwinden soll, birgt das Stehenlassen das Risiko, dass jemand versehentlich
diese Posts doch liest und sich etwas Falsches merkt. Auch wenn das bei der
geringen Leserzahl wahrscheinlich keine große Rolle spielt, wollte ich dieses
Risiko nicht eingehen. Deshalb sind diese beiden Artikel nicht mehr auf meinem
Blog zu finden. Und dieser Fehler wird jetzt mit Sicherheit auch nicht mehr
wiederholt!
Meinen Dank an die Person, die mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hat!
Irren ist menschlich - schlechte Recherche ist menschliches Versagen!
Ich hoffe es geht dir gut.
AntwortenLöschenIch vermisse deine Worte