Mittwoch, 12. Dezember 2012

Gedanken zur Adventszeit



Advent, Weihnachten, Heiligabend: Mit diesen Worten verbinden sehr viele Menschen leider nur Stress und Hektik. Es müssen schnell noch Geschenke für alle Verwandten und Freunde gekauft werden, man muss sich um das Essen für den Heiligabend kümmern und man fängt an Karten an all die Personen zu schreiben, die man als „Freunde“ bezeichnet. Im Radio läuft in Dauerschleife Musik, die man zu anderen Jahreszeiten als „kitschig“ bezeichnen würde und in der Werbung wird angefangen von Duftseifen bis hin zum Kirsch-Zimt Tee alles angeboten, was irgendwie „besinnlich“ wirken soll. Doch wie viele Personen sehen diese Zeit überhaupt als besinnlich an? Wie viele Personen kommen in dieser Zeit wirklich so zu Ruhe, dass sie von einer „ruhigen, besinnlichen Zeit“ reden können? Vermutlich nur eine Minderheit.

Auch wenn es prinzipiell keinen Grund dafür gibt, sich während einer Zeit großartig anders als sonst zu verhalten, so könnte man doch die Adventszeit dafür nutzen, sich einmal auf das zu besinnen, was diese Zeit eigentlich ausmachen sollte: Ruhe und Behaglichkeit.

Vor noch nicht allzu langer Zeit, als das elektrische Licht noch nicht allgegenwärtig war, war der Winter eine zwangläufige Ruhepause für die Menschen. Es wurde früh dunkel und mit Kerzen und Öllampen konnte man nur spärlich dagegen anleuchten. In dieser Jahreszeit waren die Menschen dazu gezwungen, sich abends vor dem Ofen zu versammeln, dem einzigen wirklich warmen Ort im Haus, und sich dort irgendwie die Zeit zu vertreiben. Deshalb erzählte man sich Geschichten, bastelte oder strickte etwas und probierte, diese Zeit so gemütlich wie möglich zu gestalten. Auch wenn es damals eher eine Notwendigkeit war, so war die Adventszeit immer eine Zeit der Entschleunigung, eine Zeit der Ruhe. Heute, im Zeitalter es „All-Tages“ ist die Dunkelheit meistens nur noch ein lästiges Ärgernis, hindert aber keinen mehr daran zu arbeiten und zwingt auch keinen mehr ins Haus. Der Ofen ist schon lange abgelöst worden durch eine Zentralheizung und das warme, flackernde Licht der Kerzen wurde durch das grelle, weiße Licht der Energiesparlampen ersetzt. Natürlich sind dies nicht gerade ideale Bedingungen dafür, dass man in der Adventszeit einen Gang zurückschaltet. Aber warum sollte man es nicht trotzdem versuchen?

Warum sich einfach mal keine Gedanken darüber zu machen, ob man jetzt das teuerste Geschenk hat oder nicht? Warum nicht einfach mal die Luft, den Schnee und die Sonne zu genießen anstatt hektisch durch die Fußgängerzonen zu rennen? Warum nicht einmal kein Geschenk kaufen, sondern statt dessen etwas selber zu basteln oder sich etwas anderes, persönliches auszudenken? Warum einfach mal einen Spaziergang in der Dunkelheit machen, umgeben von all dem Schnee? Vermutlich hindert einen der Gedanke, dass man so etwas normalerweise nicht machen würde. Aber kann einem das jetzt nicht egal sein? Es ist Adventszeit, da darf man sich ruhig etwas anders benehmen als sonst und sie ausgiebig genießen!

 


   Die Art des Gebens ist wichtiger als die Gabe selbst.
(Pierre Corneille)

1 Kommentar:

  1. Das Wort "All-Tag" bringt es schon sehr treffend auf den Punkt. Immer effizienter und leistungsfähriger soll der moderne Mensch sein. Dank Smartphone immer zu erreichen, sollte er auch immer einsatzbereit sein. Und natürlich kommt man am Ende des Tages nicht zur Ruhe.
    Da sind nämlich nicht die Punkte "Sozialleben", Familie oder Sport sowie viel zu oft noch berufliches zu erledigen.

    Ich selbst merke auch, dass ich mit dem Studium nahezu keine freie Zeit mehr habe, Unter der Woche ist so viel für die Uni zu tun, dass ich weder wirklich Zeit habe, mich mit Freunden zu verabreden noch mir selbst eine Auszeit zu gönnen und einfach einmal zu tun, was ich will.

    Allein an den Wochenenden kann man sich ein wenig entspannen. Ich selbst würde wahrscheinlich anfangen, die Freizeitunternehmungen abzuarbeiten, die ich unter der Woche nicht geschafft habe, doch davon hält mich mein Freund zum Glück recht erfolgreich ab, denn a) Sozialleben und Freundschaften sind nichts, was man "abarbeiten" kann und b) braucht man auch einfach mal eine Pause.

    Daher freue ich mich auch schon sehr auf die Weihnachtstage, in denen ich einfach nichts für die Uni tun werde. Allerdings werde ich mich wohl nach dem 27. in Prüfungsvorbereitungen stürzen müssen, damit im Februar nicht alles über mich herein bricht.

    Liebe Grüße und viel Erfolg beim Entspannen,

    Apfelkern

    P.S. :JA, auch wenn es nicht so scheint: ich habe deine Anfrage zu den keksen erhalten. Entschuldige ie fehlende Antwort. Ich habe versucht, das Problem mit der Maßangabe Tasse in dem Post zum Kürbiskuchen zu klären, aber wahrscheinlich sollte ich einfach mal ein wenig Zeit zusammen kratzen und eine Antwortmail schreiben

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