Dienstag, 22. November 2011

Dazu verdammt, frei zu sein!?

Was macht den Menschen aus? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist ein Mensch? Dies sind beliebte Fragen, die man eigentlich stellt, weil man sich sicher ist, dass der Gesprächspartner und auch sonst keiner eine Antwort darauf weiß. Es sind deshalb auch Fragen, die den Menschen seit ewigen Zeiten beschäftigen. Dabei gibt es eine Antwort auf diese Fragen, sie ist scheint vielen lediglich nicht befriedigend genug. „Die Existenz geht der Essenz voraus!“. In diesem Satz von Sartre steckt eine ganze Menge mehr an Wahrheit, als einem vielleicht lieb seien kann, aber das ändert nichts an seiner einfachen, einleuchtenden Wahrheit. Nachdem ein Mensch geboren ist, ist er erst einmal „Mensch“, ohne weitere Eigenschaften, als denen, die er von der Natur bekommen hat. Erst mit der fortschreitenden Entwicklung seines Geistes kann er sich bestimmte Attribute aneignen, die ihn zu mehr als nur einem Menschen machen. Er kann sich selber zum Künstler, Musiker, Wissenschaftler, Philosoph oder Arbeiter machen. Es liegt ganz allein an einem selber, was einen selber ausmacht, weil nur man selber sein eigenes Leben leben kann. Diese Erkenntnis führt bei Sartre zu einem weiteren, ebenso wichtige Satz:  „Der Mensch ist dazu verdammt, Frei zu sein!“. Der Mensch ist eigentlich an keinerlei Grenzen gebunden, weil er aufgrund seines Verstandes selbständig Urteilen kann und nicht mehr dem Diktat der Emotionen unterworfen ist! Er ist allerdings auch nicht dem Diktat der Logik unterworfen, denn darin liegt  gerade die Wurzel zu seiner absoluten Freiheit. Es ist jeweils die eigene ,individuelle, freie Entscheidung, ob ich logisch Handel oder nicht. Die absolute Freiheit ist in einer Gesellschaft eigentlich nicht zu erreichen, aber die sogenannten „Zwänge“ der Gesellschaft sind nur bindend, wenn man in der Gesellschaft überleben will. Man muss sie nicht beachten, aber es könnte logisch sein, dies zu tun. Die Freiheit des Menschen wird nicht dadurch eingeschränkt, das er beispielsweise in die Schule gehen muss, weil es für ihn logisch von Vorteil ist, dies zu tun und er das unter Umständen auch freiwillig machen würde. Allerdings kann ihn auch keine Macht der Welt dazu zwingen, zur Schule zu gehen. Wenn er das macht, ist dies sein eigener, freier Wille. Die Gedanken eines Menschen sind frei, und sein Handeln ist es dementsprechend auch! Dies gilt aber nur dann in Perfektion, wenn man es schafft, seine Emotionen von den Gedanken zu trennen, damit man mit der puren, klaren Logik denken kann. Wenn die schützende Mauer der Logik einmal gebaut ist, kann man wahrlich sagen, dass man frei ist. Frei von allen irrationalen Gedankengängen, von störenden Emotionen oder ablenkenden Einflüssen. Dann kann man sich selber betrachten und wird feststellen, dass das gesamte Leben nur in der eigenen Hand liegt und man nahezu alles damit machen kann! Diese Freiheit ist ein Geschenk der Logik, das sich im Laufe der Evolution beim Menschen durchgesetzt hat und ihm nahezu unendliche Möglichkeiten geschenkt hat. Diese geistige Freiheit ist unabhängig von dem emotionalen Befinden einer Person und kann daher als eine sehr mächtige und wirkungsvolle Kraftquelle dienen. Sie ermöglicht es einem, aus einer Gesellschaft zu fliehen, in der man sich unwohl fühlt, weil sie auf kurzfristigen Gedankengängen und einem hohen Maß an Emotionalität basiert. Wenn das Potential dieser geistigen Freiheit von einem Individuum erst einmal erfasst ist, kann das volle ausleben von ihm einen geradezu in euphorische Stimmung versetzen, weil man anfängt, vieles zu verstehen und die Ironie des Lebens in vielen Dingen zu sehen. Auf einmal werden parallelen zwischen Sachverhalten sichtbar, die man vorher niemals wahrgenommen hätte, weil sie einem als uninteressant erschienen. Man erkennt, dass man mit „Wissen“ einen Freund gefunden hat, der einen nie verlässt und dem man nie gut genug, ist. Einen Freund, der einen immer wieder antreibt, um mehr Informationen zu sammeln, damit man noch logischer sehen kann. Natürlich ist diese Sichtweise anstrengend, weil sie sehr viele Filter entfernt, die man normalerweise aufgesetzt hat, aber da die Logik eine unglaubliche Energie bereit stellt, ist dies kein wirkliches Problem. Außerdem fällt sehr viel Ballast in Form von emotionalem Gedankengut einfach beiseite. Der Mensch ist vollständig frei, er hat keinen Willen außer den eigenen!!! Damit ist man aber auch automatisch für die eigenen Taten vollständig verantwortlich. Aber auch diese Verantwortung ist leicht zu tragen, da man sich die Folgen seines Handelns schon im Voraus denken kann. Diese Freiheit führt zu einem sehr individuellem Leben und zu einer riesigen Vielzahl an Lebenssinnen. Allerdings führt diese Freiheit auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit seinen Mitmenschen, da jede Interaktion mit ihnen gut durchdacht werden sollte. Der Mensch ist ein freies Wesen und er sollte seine Freiheit auch nutzen. Wenn er sich von seinen sehr emotionalen Denkweise einmal gelöst hat, hält das Leben mehr Möglichkeiten für ihn bereit, als er jemals nutzen kann. Es gilt, diese Möglichkeiten zu nutzen und auszubrechen aus dem gewohnten. Es gilt, neue Horizonte anzustreben und sich zu trauen, Neuland zu betreten! Es gilt aus der eigenen Lebensrealität das Beste zu machen. Die Kraft dafür steckt in der Freiheit des Geistes!
I've got to break free,I want to break free
I want, I want, I want, I want to break free

1 Kommentar:

  1. die möglichkeiten hast du auch so -ob mit emotionalem denken oder ohne ;)

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