Erstmals in der Geschichte unseres Landes beträgt der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch 20%, 20,8 um genau zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Anteil um etwas über 2% erhöht. Diese Veränderung ist nicht darauf zurückzuführen, dass acht Atomkraftwerke abgeschaltet werden, weil nicht der Anteil an den erzeugten Energien, sondern der Anteil an den verbrauchten Energien zählt. Und der Energieverbrauch ist stabil geblieben. Eigentlich kann man sich über so eine Meldung freuen. Wenn die erneuerbaren Energien weiterhin so zulegen, dann befindet sich Deutschland eigentlich auf dem richtigen Weg, könnte man meinen. Aber was genau bedeutet diese Erhöhung. 11% vom Gesamtverbrauch, also etwas mehr als die Hälfte der erneuerbare Energien, stammen von Windkraftwerken oder Photovoltaik Anlagen. Diese Arten Energie zu erzeugen, sind nicht unbedingt für ihre Kontinuität bekannt. Kann man es sich als Land wirklich leisten, auf solche unzuverlässigen Anlagen zu setzten? In meinen Augen kann man das. Aber nur unter einer bestimmten Bedingung: Man muss bereit sein, in Speichertechnologien zu investieren und vorhandene Potentiale zu Speicherung von Energiespitzen vollständig ausnutzen. Was bringen riesige Windparks, die Abgeschaltet werden, wenn der Wind richtig weht, weil diese Energie in diesem Moment nicht abgenommen werden kann? Was bringen riesige Flächen mit Photovoltaikzellen, wenn sie von Netzt genommen werden, wenn die Sonne richtig scheint, weil es keine Abnehmer für diese Energie gibt? Diese Anlagen sind dann nutzlos! Warum geht die Politik darauf nicht ehrlich ein? Vor allem die Grünen haben eine hervorragende Arbeit geleistet, wenn es um den Ausbau der erneuerbaren Energien ging. Aber auch sie konnten leider viel zu häufig nicht über ihren eigenen Schatten springen. Häufig scheitern Pläne für Pumpspeicherkraftwerke an dem Wiederstand von grünen Ortsgruppen. Wann schaffen es Politiker aller Couleur die Angelegenheit einfach rational anzugehen? Natürlich wird jedes Mal Landschaft überflutet, wenn so ein Kraftwerk gebaut wird. Aber dadurch wir eine enorme Menge an Energie nutzbar gemacht! Das man so etwas nicht in einem Naturschutzgebiet aufziehen kann, ist verständlich, aber wenn „lediglich“ Ackerland überflutet wird, gibt es nur ganz selten gute Argumente dagegen. Die Politik und vor allem die Bürger haben einen guten Anfang gemacht, jetzt muss „nur“ noch der Wille da sein, die neuen Probleme richtig anzupacken. Wenn das auch noch geschieht, können die Menschen wieder einmal zeigen, dass sie trotz aller Widrigkeiten in der Lage sind logisch zu denken!
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