Der Papst besucht Deutschland und ist sofort wieder in den Schlagzeilen. Während sich die Zeitungen nicht wirklich einigen können, was sie von ihm erwarten sollen und können und was sein Besuch für eine Wirkung haben wird, können sie sich alle auf einen anderen Sachverhalt einigen: Der Papst möchte wieder Gläubige gewinnen und unschlüssige zur Umkehr auffordern! Mit anderen Worten: Er möchte missionieren und bekehren! Ich habe überhaupt kein Problem mit Religion, solange sie Privatsache ist und nicht bekehren möchte. Religion ist eigentlich Privatsache und privat kann jeder tun und lassen was er will, natürlich nur solange damit keine andere Person schädigt. Ich finde, das die Institution „Kirche“ viel zu ernst genommen wird, nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit. Den Versuch des Papstes, neue Menschen für seinen Glauben zu gewinnen, finde ich deshalb nicht wirklich gut. Dennoch habe ich nichts gegen Josef Ratzinger! Ich weiß nicht, wie er privat wäre und ob ich mich mit ihm verstehen würde, aber ich hege keinerlei Groll gegen ihn. Ich habe nur keinen großen Respekt vor seiner Rolle als Papst.
Wenn ich mich über das System „Kirche“ beschwert oder mich darüber lustig mache, bekomme ich in meinem Bekanntenkreis, trotz dass viele von ihnen regelmäßige Kirchgänger sind, häufig Rückendeckung oder lerne neue, lustige Sprüche oder Anekdoten kennen. Kaum sagt man aber, das man selber an keinen Gott glaubt, sieht das alles schon anders aus. Eine Frage, von der ich dachte, das ich sie nie zu hören bekomme, weil sie in meinen Augen eigentlich fast schon „blöd“ war, hat mich dabei besonders beeindruckt. Sie lautet : „Glauben Atheisten nicht auch an etwas?“ Ich habe aufgrund von dieser Frage mich einmal wirklich mit meinem „Glauben“ oder meiner Denkweise auseinandergesetzt : Es scheint auf dieser Welt keinen Menschen zu geben, der an nichts glaubt!
Man glaubt daran, dass es morgen Regnet oder das der „eigene“ Fußballverein die nächste Meisterschaft gewinnt. Man glaubt an den heiligen Geist, den Weihnachtsmann oder an die (Nächsten)liebe. Das gilt auch für Atheisten! Allerdings vertreten eine große Gruppe von ihnen einen wichtigen Grundsatz: Sie glauben alles, aber auch wirklich alles, was sich beweisen lässt. PEARL ist das richtige Stichwort dafür! Wenn es für etwas keinerlei Beweise gibt, gibt es auch keinerlei Grund dafür, daran zu glauben. PEARLismus ist also eigentlich eine Nullhypothese. Man hat keine eigenen Doktrinen, sondern glaubt der Doktrin, für die es die besten Gründe gibt. Gewalt, Waffen, häufig auch Geld und Macht sind natürlich alle Existent, aber jede Statistik zeigt, dass diese Attribute in den meisten Gesellschaften deutlich mehr Leid als Freud verursachen! Nächstenliebe, Sorgsamkeit, Geduld, Wissen oder Barmherzigkeit hingegen sind genauso existent und verursachen in den allermeisten Fällen deutlich mehr Freud als Leid. Atheisten oder Pearlisten sind keine schlechten Menschen, es sind Menschen, die wissen (sollten) warum sie für etwas stehen! Und die Logik lässt es nicht zu, das man zu etwas steht, das mehr Leid als Freud verursacht. Atheismus lässt uns die Welt in ihrer vollständigen Schönheit verstehen und ermöglicht wissenschaftlichen Fortschritt! Ich möchte keinen Menschen zum Pearlist oder Atheist bekehren, sie sollen selber die Fakten betrachten und ihre eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Aber solange sie die Regeln der Logik beachten, werden sie sich von der Religion lossagen müssen!
Atheism
Because reality is amazing!
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