Sonntag, 22. September 2013

Korrektur der letzten beiden Posts



Eine der grundlegendsten Regeln im Journalismus ist, dass man jeden Fakt wenigstens mit einer anderen Quelle abgleicht um sicher zu gehen, dass man keine Falschinformationen verbreitet. Diese Regel bekommt man sehr früh beigebracht und ist eine Art Grundlage für jede journalistische Arbeit. Aber dass diese Regel nicht immer eingehalten wird, erlebt man im Alltag oft genug. Und jedes Mal ärgert man sich darüber, dass es der Journalist nicht geschafft hat, seine Informationen zu verifizieren, auch wenn es ihn nur fünf Minuten gekostet hätte. Und heute ist es an mir, mich über mich selber zu ärgern.

Der Inhalt der letzten beiden Posts war vollkommen falsch -  daher bitte alles vergessen, was dort stand!

Als der Bundestagswahlkampf langsam wirklich interessant wurde, in vielen Statistiken aber mit bis zu 30% Nichtwählern gerechnet wurde, erinnerte ich mich an einige Politikstunden zurück, an denen genau dieser Nichtwähleranteil Thema war. Ich hatte noch Passagen im Kopf in denen es darum ging, dass eine ungültige Stimme einen Effekt auf das Wahlergebnis hat, während hingegen ein Nichtwähler den Wahlausgang nicht verändert. Da ich sogar noch einige Graphen dazu im Kopf hatte, kam ich gar nicht auf die Idee, diese Informationen noch einmal zu überprüfen … und siehe da, ich habe – auf gut Deutsch - völligen Scheiß zusammengeschrieben. Lediglich bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin und bis 2004 auch bei der Landtagswahl im Saarland, werden die ungültigen Stimmen mit in das Ergebnis einbezogen und haben dementsprechend einen Einfluss auf das Gesamtergebnis. IN ALLEN ANDEREN WAHLEN IST DIES NICHT DER FALL! So habe ich mich damals wahrscheinlich genau mit diesem Sonderfall beschäftigt und ihn verallgemeinert. Das ist schlechter Journalismus in Reinkultur.

Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob ich die beiden Posts herausnehmen sollte, oder einfach nur durchstreichen und stehen lassen kann. Während das Rausnehmen aussieht, als ob ein Fehler still und heimlich verschwinden soll, birgt das Stehenlassen das Risiko, dass jemand versehentlich diese Posts doch liest und sich etwas Falsches merkt. Auch wenn das bei der geringen Leserzahl wahrscheinlich keine große Rolle spielt, wollte ich dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb sind diese beiden Artikel nicht mehr auf meinem Blog zu finden. Und dieser Fehler wird jetzt mit Sicherheit auch nicht mehr wiederholt!

Meinen Dank an die Person, die mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hat!

Irren ist menschlich - schlechte Recherche ist menschliches Versagen!

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