Freitag, 18. November 2011

Wofür eigentlich kämpfen?


Absolute Wahnsinnsshow, im Fernsehen und im Radio, die Sonne lacht so schadenfroh, an Tagen wie diesen.
Diese Zeilen sind der erste Teil des Refrains des Liedes „An Tagen wie diesen“ von der Band „Fettes Brot“. Ich habe mit jedem weiteren Tag, mit jeder weiteren Woche, mit jedem weiteren Monat das Gefühl, dass dieses Lied absolut passend unsere Welt beschreibt. Wen man nur mal etwas aufmerksam in die Zeitung guckt oder Nachrichten hört, findet sich eigentlich jeden Tag wenigstens ein Ereignis, das entweder vielen Menschen das Leben gekostet hat oder noch vielen Menschen das Leben kosten wird. Oder man erfährt von besonders tragischen Einzelschicksalen, die auf ein besonders bescheuertes Verhalten von Menschen zurück zuführen sind. Sind wir Menschen wirklich so dämlich? Was muss passieren, dass wir aufwachen? Während die Revolution in Libyen von der Nato unterstütz wurde, lässt man in Syrien einfach zu, dass die Sicherheitskräfte einfach so Demonstranten abschlachten. Wieso greifen sie da nicht ein? Achso, man benötigt ja noch das Öl. Und außerdem möchte man ja nicht gleich die gesamte Region destabilisieren. Assad war ja eigentlich immer ein ganz netter Partner. Natürlich wird nie ein Politiker etwas in diese Richtung sagen, aber man benötigt lediglich etwas gesunden Menschenverstand, um zu verstehen, warum dort nicht wirklich eingegriffen wird. Geld ist ja bekanntlich mehr Wert als ein paar unbekannte, unbedeutende Menschen, die einige tausend Kilometer von uns entfernt elendig verrecken. Wenn von irgend einer Ölplattform wieder mal tausende von Tonnen Öl ins Meer sprudeln, ist das in erster Linie ein Problem an der Börse, weil das Unternehmen unter Umständen mit Regressansprüchen im Milliardenbereich konfrontiert wird. Das Geld kann vielleicht dem einen oder anderen Fischer helfen, sich ein anderes Leben aufzubauen, aber die Natur kann man mit diesem Geld nicht mehr reparieren. Und da Öl ja ein sehr gutes Mittel zum Geldverdienen ist, erlaubt man auch gleich wieder solche Bohrungen in Küstennähe. Was interessiert uns den die Natur? Wir haben ja schließlich noch eine neue Welt im Keller, oder irre ich mich jetzt? Das Atomkraft auf Dauer doch keine gute Idee ist, sollte eigentlich schon nach Tschernobyl allen klar geworden sein. Spätestens seit Fukushima müsste auch der letze Depp begriffen haben, dass wir die Geister, die wir damit gerufen haben, nicht mehr kontrollieren können. Geschweige denn, entsorgen können. Aber darum können sich ja die nächsten Generationen kümmern. Die sind dann ja noch jung und haben noch ihr gesamtes Leben vor sich! Das diese Generationen sich wahrscheinlich unglaublich über die Dummheit und die Gier der Menschen aufregen werden, die ihnen diesen Müll hinterlassen haben, interessiert anscheinend keinen. „Nach mir die Sintflut“, scheint das Motto unserer Tage zu sein. Achja, der Iran baut wieder mal Atombomben und Israel diskutiert über ein militärisches Eingreifen. Solche Schlagzeilen bringen mich auch immer wieder an den Rand des Wahnsinns. Warum müssen sich erwachsene Menschen darum kloppen, wer denn nun das schönere/schrecklichere Spielzeug hat? Und warum müssen diese Konflikte immer auf dem Rücken von unbeteiligten Menschen ausgetragen werden, die unter Umständen eine Witwe mit mehreren Kindern hinterlassen. Diese Menschen sterben viel zu häufig für Sachen, von denen sie wahrscheinlich gar nicht wirklich wissen, was sie davon halten sollen. Aber es sind ja schließlich nur Soldaten, man kann sie ja relativ leicht ersetzen. Diese Mentalität der Staatsführer finde ich einfach nur erbärmlich. Können sie sich nicht selber mit einer Keule die Rübe einschlagen? Es scheint mir so, als ob es auf der ganzen Welt kaum Menschen gibt, die wirklich probieren diese Zustände zu ändern. Warum gibt es nur so wenig Menschen, die Versuchen fairer als das Leben zu sein? Warum gibt es nur so wenig Menschen, die Idealistisch sind und für eine Idee und nicht für Macht oder Geld leben? Warum gibt es nur so wenig Menschen, die sich überlegen, ob ihre Visionen den Menschen helfen, oder ob sie Schaden verursachen? Warum gibt es nur so wenig Menschen, die auch einer unbekannten Person einfach mal helfen, ohne irgendwelche Hintergedanken zu haben? Warum bemühe ich mich eigentlich, irgendetwas zu ändern? Ich bin klein, unbedeutend, schwach und ich werde auch niemals eine Bedeutung erlangen. Lohnt es sich überhaupt, versuchen etwas zu retten, was schon lange verloren ist? Wofür geht man jeden Tag aufs neue Motiviert in das Leben, wenn man weiß, dass alle Durchhalteparolen lediglich für einen selber sind und keine Wirkung haben? Wofür bemüht man sich überhaupt? Wieso sind die Menschen so unglaublich dumm? 
We are the children the last generation 
We are the ones they left behind
Do we really have a chance?

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