Samstag, 3. Dezember 2011

Weihnachten als ein Konsumfest?


Man braucht anscheinend gar keine Kalender mehr um zu wissen, dass man sich in der Vorweihnachtszeit befindet. Es reicht mittlerweile schon, wenn man einfach etwas genauer auf die Werbung zu achten, die einen umgibt. Wenn die normalerweise schon ziemlich bescheuerten Sprüche auf einmal noch aggressiver und dämlicher werden und die Dicke der Prospekte sich verdoppelt, dann ist eindeutig Weihnachtszeit! Eigentlich lohnt es sich auch nicht, sich über die Werbung aufzuregen, aber ein Werbetext hat in meinen Augen eine so bescheuerte Aussage, dass man es kaum schafft ihn zu ignorieren. „Weihnachten wird unter dem Baum entschieden!“ Zu diesem Spruch kommen dann noch die passenden Bilder von Kindern, die sich jubelnd auf die ziemlich teuren elektrischen Geschenke stürzen, die unter dem Weihnachtsbau liegen. Sind wir schon soweit gesunken, dass man so eine Werbung ernsthaft machen kann? Vielleicht sollte man sich einmal kurz die Geschichte des Weihnachtsfestes vor Augen führen, um darüber urteilen zu können. Das „Weihnachtsfest“ ist eigentlich ein heidnisches Fest zur Verehrung der Wintersonnenwende und des Saatgottes Saturn. Die Christen vereinnahmten dieses Fest im zweiten oder dritten Jahrhundert nach Christus langsam für sich um es für die Heiden einfacher zu machen zum Christentum zu konvertieren. Weihnachten hat also eigentlich  heidnisch-römische Wurzeln. Erst mit Marin Luther kam dann der Brauch auf, das sich Weihnachten etwas geschenkt wurde. Vorher passierte das am Nikolaustag. Das Krippenspiel kam erst im elften Jahrhundert dazu, der Adventskranz im 19. Jahrhundert und der Weihnachtsmann ist eine Erfindung der Werbeindustrie, die aus dem 20. Jahrhundert stammt. Es gibt also eigentlich keine wirkliche, einheitliche Tradition hinter dem Weihnachtsfest. Stattdessen ist des dem ständigen Wandel der Sitten im Laufe der Zeit unterworfen gewesen, wie jedes andere Fest auch. Eines hatte sich aber nicht geändert. Weihnachten war immer ein besonderes Fest, egal ob es nun die heidnische oder christliche Variante war, und wurde, vor allem seit dem es christlich ist, so gut es ging im Familienverband gefeiert. An Weihnachten versammelte  sich traditionell die gesamte an einem Ort und feierte gemeinsam eines der höchsten Feste des Christentums. Es wurde dabei viel Wert darauf gelegt, dass man gemeinsam Zeit verbringen konnte und das der Tisch durchgehend reichlich gedeckt war. Traditionen haben nichts zu bedeuten und religiöse Feste sind am besten mit etwas Abstand zu betrachten, aber eine Punkt ist bei diesem Fest so wichtig, dass es sich lohnt, darüber nach zu denken. Weihnachten ist ein Familienfest! Vor allem in unserer heutigen, schnelllebigen Welt, in der die Familie, falls man überhaupt noch eine hat, über ganz Deutschland oder sogar die ganze Welt verstreut ist und man sich, wenn überhaupt, ein-, oder zwei Mal im Jahr sieht, sollte man dem etwas Bedeutung geben. Es gibt kaum Gelegenheiten, an denen sich alle Menschen, die gut miteinander auskommen, einmal treffen und gemütlich reden können. Man muss ja nicht die gesamte Familie einladen, ich sehe den Sinn viel Mehr darin, mit all den Menschen wieder einmal in Kontakt zu kommen, die einem etwas bedeuten und die man kaum sieht. Weihnachten könnte ein Fest der Ruhe und des Friedens sein, wie es eigentlich mal vorgesehen war. Die größten Geschenke, die man Weihnachten bekommen kann sind grundsätzlich von immaterieller Art. Wenn schon der Körper nicht zu Ruhe kommen kann, dann bietet Weihnachten aber die Möglichkeit wenigstens den Kopf abzuschalten und die Gespräche und das Zusammensein mit Menschen, die einem angenehm sind, zu genießen. Man kann gemeinsam Backen und Kochen, gemeinsam musizieren und spazieren gehen. Man kann sich über die Zeit, die man sich nicht gesehen hat, austauschen und alte Freundschaften auffrischen. Weihnachten wird nicht unter dem Baum entschieden! Weihnachten spielt sich in den Köpfen ab! Natürlich freut man sich über Geschenke und solange man noch in dem Alter ist, in dem man mehr bekommt als man ausgibt, ist das auch eine lohnende Sache, aber Weihnachten ist deutlich mehr als das! Es kommt eigentlich nicht wirklich darauf an, was unter dem Weihnachtsbaum liegt, sondern was für Menschen anwesend waren. Man könnte sie wieder darauf besinnen, dass das wertvollste Geschenk auf dieser Welt Menschen sind, die einem etwas bedeuten und dass man diese Menschen auch nicht ersetzen kann. Geld alleine macht nicht glücklich, aber schon ein Freund kann einem das Leben unglaublich erleichtern. Man könnte die Weihnachtszeit dazu nutzen, sich wieder mit Menschen zu treffen, die einem etwas bedeuten und Dinge zu tun, die man für die man ansonsten keine Zeit hat. Man kann anfangen in dieser Zeit eine Zeit der Ruhe zu sehen und nicht eine Zeit der Hektik und des Geschenke-Kaufens. Weihnachten sollte ein Fest für die Menschen sein, die man gerne hat!        
 Geld mag einen kurzfristig berauschen-
Freunde hingegen machen einen dauerhaft glücklich!!

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