Sonntag, 11. September 2011

Zehn Jahre sterben

Trauer.Verzweiflung.Angst.Sorge.Kummer.Furcht.Bestürzung
Wut.Hass.Agression.Zorn.Erbitterung.Empörung.

Zwei Linien an Emotionen wurden heute vor zehn Jahren freigesetzt, in einer Intensität, wie sie wahrscheinlich seit gut 66 Jahren nicht mehr verspürt wurden. Zwei Linien an Emotionen, die ein enormes Potential bieten, die enorme Kräfte freisetzen können. Es wurden Kräfte freigesetzt, doch diese Kräfte waren unkoordiniert und zerstörerisch. Heute, zehn Jahre nach den Terroranschlägen auf das WTC in New York,  kann man den Terroranschläge nicht „lediglich“ 3000 Menschenleben zurechnen,  sondern muss  weitaus mehr  Opfern gedenken. Mehr, als sich ein Mensch jemals in seinen schlimmsten Fantasien hätte träumen können. Allein im Irakkrieg, der eine direkte Folge der Anschläge war starben bis jetzt wahrscheinlich über 100.000 Menschen. Der größte Teil davon waren Zivilisten, die meistens einfach nur das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Die Statistiken über diesen Krieg erfassen aber meistens nicht die Anzahl der Traumatisierte, der Verkrüppelten oder anderweitig geschädigten. Sie erfassen meistens nicht die Anzahl der Selbstmorde unter den Soldaten wie unter der Zivilbevölkerung. Und sie erfassen nie den Schmerz der Angehörigen, die die Nachricht, ihr Mann, ihr Sohn, ihre Tochter, ihr Enkel gerade im Krieg getötet wurde, erfahren müssen. Sie erfassen nicht die bleibenden Lücken, die diese Nachrichten in die Köpfe dieser Menschen reißen. Wann werden die Menschen begreifen, dass man Kriege nicht gegen Schatten führen kann? Wann werden die Menschen begreifen,  dass Gewalt grundsätzlich Gewalt hervorruft?

Zehn Jahre sind vergangen, über 100.000 Menschen gestorben und das Morden geht weiter. Was haben wir aus der Geschichte gelernt? Nichts neues! Religion kann tödlich werden, Hass kann zu kriegen führen und Trauer die Menschen zerstören. Wann wird sich das ändern, wann wird die Menschheit endlich mündig?

In wütender Trauer für ALLE Opfer dieses Tages und all der darauf folgenden  menschlichen Versagen,
                                             Pearl


                             And who can say where the road goes,
                            Where the day flows?
                                  Only time...



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