Donnerstag, 15. September 2011

Eine Ode an die Weltsprache "Musik"

Ich glaube, dass es auf dieser Welt zwei Kommunikationssysteme gibt, die nahezu alle Menschen verstehen können. Das eine System baut auf der Logik auf, das andere auf den Emotionen. Die Logik findet ihre Reinform in der Mathematik, fast alle ihrer Regeln sind Weltweit gleich. Bestimmte Formeln aus diesem Bereich wurden sogar mit den Voyager Sonden in den Weltraum geschickt, weil sogar völlig fremde Kulturen sie verstehen sollten. Auf den goldenen Schallplatte auf den Voyager -Sonden befand sich aber noch eine weitere Form der Kommunikation. Diese war allerdings etwas spezieller. Obwohl der Speicherplatz auf den Schallplatten sehr begrenzt war, wurden Titel von Bach, Mozart, Beethoven und einigen anderen Musikern aufgespielt. Außerdem befand sich auf der Platte noch eine Botschaft von dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter der unter anderem sagte, dass sich auf der Platte eine „Probe[…] unserer Gefühle“ befindet. Wie meinte er das? Die einzige, mir bekannte Form um Emotionen gut zu speichern, ist Musik! Musik ist, genau wie die Mathematik, eine Weltsprache, die fast jedermann versteht. Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass Musik konservierte Emotion ist. Natürlich können auch Bilder, Fotos oder Gedichte Emotionen konservieren, aber diese Medien sind meistens deutlich deutungsoffener als Musik. Gute Musik zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen wirklich berührt. Diese Musik erlaubt es einem, Emotionen ohne Angst zu empfinden und auszuleben. Sie gibt einen Rahmen, in denen ich meine Emotionen völlig frei ausleben kann, ohne die Folgen fürchten zu müssen! Musik kann einen für einen Moment lang glücklich machen, auch wenn man traurig ist; sie kann einen für einen Moment fast zum Weinen bringen, obwohl man völlig glücklich ist. Zwar kann einen Musik manipulieren,  aber sie kann dies kaum in einer negativen Art und Weise. Wenn man einem Menschen mitteilen möchte, dass man ihn sehr gerne hat und keinerlei Möglichkeiten hat, es ihm persönlich zu sagen, kann man dies nahezu immer über Musik machen. Die Person muss nicht den Text verstehen, es reicht, wenn sie die Melodie, den Rhythmus und die Betonung hören kann. Musikalisch klingt „Ich liebe ich!“ nahezu überall gleich! Musik erlaubt es einem für einen kurzen Moment das Leben hinter sich zu lassen und in das Paradies einzutauchen. Sie ersetzt jeden Drogenrausch, weil sie selber für die Ausschüttung von Endorphinen, Adrenalin und anderen Botenstoffen sorgt! Musik bedeutet leben, und zwar überall auf dieser Welt! Ein kurzer Überblick über die Musik, die eine Person am privat häufig hört, verrät meistens mehr über die Person als ein langes Gespräch, weil die Musikauswahl meistens Grundehrlich ist. Selber zu musizieren bedeutet, noch eine Schritt weiter zu gehen, als bloß aufzunehmen. Wenn man selber musiziert bekommt man nicht nur den Eindruck einer bestimmten Emotion, sondern man wird diese Emotion. Bei wirklich guter Musik benötigt man eigentlich keine Tempi oder Lautstärkeangaben mehr, man fühlt sie einfach.
In diesen Momenten kann ich sämtliche Emotionen, die mich bedrücken, die ich nicht ausleben sollte, ausleben. Ich kann die ständige Kontrolle meines Denkens gefahrenlos fallen lassen und mich ganz dem Rausch der Musik hingeben, ohne Gefahr zu laufen, dies hinterher zu bereuen!  Ich habe dann keine Angst mehr vor meinen Emotionen, dir mir eigentlich nicht ins Konzept passen, keine Angst mehr davor, Menschen zu verletzen, die ich unter keinen Umständen verletzen möchte, keine Angst mehr Menschen zu verlieren, bei denen ich es nicht verkraften kann, sie zu verlieren. Musik befreit… für den Moment. 
Wie bei jeder Droge lässt auch die Wirkung der Musik nach und die Gedanken fangen wieder an zu kreisen und ich bin mit mir selber wieder im Zwist. Aber im Gegensatz zu anderen Drogen, hinterlässt die Musik keinen schalen Nachgeschmack. Sie hinterlässt ein Hintergrundgefühl, das einem den ganzen Tag lang Kraft schenken kann!

                     This will be the day that I die
                           the day the music died

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