Freitag, 2. September 2011

Der (Alb)Traum von der Freiheit



Freiheit ist ein großes Wort. Freiheit wird etwas sein, dass sich wahrscheinlich jeder Mensch auf dieser Erde wünscht. Freiheit ist ein Zustand, in dem man ohne Einschränkungen seinen Willen ausleben kann. Freiheit ist eine der größten Träume der Menschheit. Freiheit ist ein Wiederspruch in sich.

Warum habe ich den letzen Satz geschrieben? Warum sollte Freiheit widersprüchlich sein? Es kommt dabei auf das Konzept von Freiheit an, dass man benutzt. Ich habe das Konzept der vollständigen, absoluten Freiheit benutzt. Dieses Konzept erlaubt mir zu tun und zu lassen, was ich will. Es kennt keine Einschränkungen oder Grenzen und ich bin mein eigener Herr in allen Belangen. Aber nur solange ich allein bin! Sobald auch nur eine andere Person in meinem Aktionsbereich auftaucht, besteht die relativ realistische Möglichkeit, dass sie meine Freiheit einschränkt, in dem sie von ihrer Freiheit Gebrauch macht. Wenn man das Szenario dann um hunderte, tausende oder millionen Menschen erweitert, wird noch besser deutlich, was diese unbegrenzte Freiheit für Konsequenzen hat! Wenn jeder macht was er will, kommt es zwangsläufig zu Interessekonflikten! Wenn ich einfach ein Fahrrad von jemandem anders nehme, dann kann ich mir aber nicht sicher sein, dass ich mit diesem Fahrrad lange Freude haben werde, weil mir jederzeit jemand anders dieses Fahrrad wegnehmen kann. Das Leben, das man unter solchen Umständen führt, ist nicht frei, sondern von Angst bestimmt. Wahrscheinlich sogar von einer Angst um das eigene Leben, weil es keinerlei Richtlinien gibt, die es einem Verbieten jemanden zu töten, wenn einem gerade der Kopf danach steht. Das Konzept der absoluten Freiheit in Gedanken und Tat ist also nicht gültig für mehr als eine Person und scheitert damit an sich selbst. Es gibt allerdings noch viele anderen Konzepte für „Freiheit“. Allerdings kann sich keines dieser Konzepte das vollwertige  Etikett „Freiheit“ geben, weil sie alle nur über Einschränkungen funktionieren. Ich denke, dass der Leitsatz „ Was du nicht willst, dass man dir tu, dass füg auch keinem anderm zu!“ eine Variante der „Freiheit“ beschreibt, die die Probleme der absoluten Freiheit gut umgeht. Aber kann man dabei wirklich von „Freiheit“ sprechen? Dieses Konzept bringt eine nahezu unendliche Menge an Regeln und Verboten mit sich, die einen einschränken. Trotzdem kann man wahrscheinlich relativ sicher sein, dass man nicht einfach bestohlen oder von jemandem umgebracht wird. Wir leben in einem System, das sehr ähnlich funktioniert und ich glaube, wir leben sehr gut damit. Allerdings habe wir über das benötigte Maß hinaus noch mehr Regeln, vor allem sogenannte „Benimmregeln“ erfunden. Häufig wiederstrebt es mir, solchen Regeln, wenn sie keinen Sinn ergeben, zu folgen und trotzdem mache ich es. Die Macht der Kultur hat sich in mein Gehirn gebrannt und ich handeln nach bestimmten Mustern, ohne darüber nachzudenken, warum ich das mache. Und das ist der eigentliche Grund für mein Missmut. Es gibt genau einen Raum, in dem ich alles kann. Dieser Raum ist mein Gehirn, meine Vorstellungskraft! Dieser Raum darf keine Grenzen haben, er muss alle erlauben. Nur mit einer absoluten geistigen Freiheit kann ich mir wirklich über alle Dinge klar werden, die mich berühren. Nur wenn ich keinerlei Grenzen in meinem Kopf habe, kann ich alle Blinkwinkel verstehen und mich für den besten entscheiden. Nur wenn meine Gedanken frei sind, kann ich mich über die kleinen Freuden des Lebens, die die große Mehrheit übersieht, freuen. Die Gedanken müssen frei bleiben! Und der einzige Mensch, der darüber entscheiden kann, ob die Gedanken frei sind oder nicht, ist man selber. If you want to be free, be free!
                                 
                 It’s your choice!

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